Jan Peter Tripp Centrales & Occasionelles
Fledermaus?
Insekt?
oder gar eine Frucht?!
Was meinen Sie zu erkennen?
Vom 10.06. bis 19.08.2021 präsentiert wir in unseren gewohnten Räumlichkeiten am Dittrichring mit der Ausstellung „CENTRALES & OCCASIONELLES“ Gemälde und Radierungen des im Elsass ansässigen Enfant terribles Jan Peter Tripp.
Zur Finissage am 19. August 2021 ab 18.00 Uhr laden wir Sie in Anwesenheit des Künstlers auf eine gemeinsame Reise durch dessen Werk, vielleicht gar in dessen Seele ein.
Begleiten Sie uns auf seinem EgoTripp!
Die Schau wird noch bis zum 21. August 2021 zu sehen sein.
Jan Peter Tripp ist ein Meister des Trompe-l’œil, der es wie kein Zweiter versteht, mit scharfem Verstand, spitzem Pinsel und einer Menge Ironie sowohl das Auge des Betrachters wie auch dessen Geist und Zeuxis höchstselbst zu necken. Stets auf der Suche nach des Pudels Kern (v)erschafft Tripp Verblüffung, Irritation und zuletzt Erkenntnis, sofern das betrachtende Individuum willens ist, sich auf das Werk des Künstlers einzulassen.
Einen Moment des Verweilens, des sich darauf Einlassens bedürfen die hintersinnigen, zumeist kabinettstückhaften Kleinodien des im Allgäuischen Oberstdorf 1945 geborenen Malers und Graphikers. Tripp gelingt es mal um mal seiner Rezipientenschaft entrücktes Erstaunen abzuringen, wenn sie sich an der Qualität seiner hyperrealistischen Feinmalerei labend die Augen reiben, um beim zweiten Blick festzustellen, dass wirkliche Malerei und keine Photographie oder gar ein schiefernes Schreibtäfelchen vor ihnen an der Wand hängt. Zuerst übermannt einen jeden Erstaunen, dann die Irritation über das Gesehene - beispielsweise bei einem nicht mehr taufrischen dafür umso ehrlicheren Gesäßportrait, welches trotz vermeintlicher Abweichung vom normierten Schönheitsideal nicht ästhetischer hätte in Szene gesetzt werden können - ursprünglich von Felix Valloton, in der Ausstellung als Hommage durch Tripp .
Wer suchet, der findet! In Tripps Bildern akkumuliert sich so manches - von spitzfindiger Ironie, über enttarnte Doppelmoral bis hin zur fundamentalen Gesellschaftskritik - Tripp macht vor kaum einem Tabu halt. Immer eine gehörige Portion jugendlichen Schalks im Nacken sitzend, negiert und karikiert er Seh- und Denkgewohnheiten, zeigt ungewohnte Perspektiven auf & regt zur Beschreitung neuer Wege an. Dabei wahrt er stets die Würde sowie das Antlitz der oder des Dargestellten, niemals entblößend, stets entwaffnend. Die intrinsische Suche nach unmittelbarer, unverstellter Wahrhaftigkeit ist ihm zutiefst eigen und macht vor sich selbst dabei nicht halt.
Als Sohn eines nicht minder bekannten Kunstschaffenden - Franz Josef Tripp, berühmt durch seine Illustrationen zu Jim Knopf, Räuber Hotzenplotz, das kleine Gespenst und viele weitere - wuchs Jan Peter Tripp in einem bibliophilen, weltoffenen Umfeld auf, was zweifelsohne seinen Werdegang nicht unberührt ließ. Der stete Blick in die Ferne, weit über den eigenen Horizont hinaus, wurde ihm somit in die Wiege gelegt und er versteht es bis heute eben jenen, getrieben von Neugier & Unvoreingenommenheit, schweifen zu lassen.
Auch Sie, verehrte Kunstinteressierte, sollen nun den Blick schweifen lassen dürfen, durch die Ausstellung & einer Auswahl der Tripp´schen Publikationen, die zum Stöbern & Verweilen einladen. Wenn Sie darüber hinaus von Neugier geplagt ob der zu Beginn gestellten Frage, so möge Ihnen doch Linderung bei einem Besuch unseres Hauses widerfahren - Erstaunen & Erkenntnis all inclusive!
ZwischenWelten
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