Claudia Biehne Vulkanoide & Kapseln

Laufzeit

15.11.2019
bis 03.01.2020

In Ergänzung zu den Werken Müller-Simons zeigen wir unter dem Titel "Kapseln und Vulkanoide" Arbeiten der Porzellan-Künstlerin Claudia Biehne.

Claudia Biehne wurde 1974 in Leipzig geboren. Sie studierte an den Kunsthochschulen von Luxemburg, Helsinki sowie Prag und absolvierte ihr Diplom an der Burg Giebichenstein in Halle mit Auszeichung.

Nach einem anschließendem Aufbaustudium ging sie zurück in Ihre Heimatstadt, um dort auf dem Kunstareal der ehemaligen Baumwollspinnerei ein Atelier zu beziehen, das nach und nach zu einer Wunderkammer heranwuchs, in der heute experimentiergewaltige Porzellanarbeiten ihr Spiel miteinander treiben.

In der aktuellen Schau der Galerie Koenitz sind nun Werke Ihrer Serien "Vulkanoide" sowie "Kapseln" zu sehen. "Vulkanoide" lässt uns denken, ein Objekt sei aus der Galaxie heraus, direkt auf der Erde gelandet, wo es Jahrhunderte im Boden schlummerte, um nun entdeckt worden zu sein. Ein gutes Kunstwerk ist eines, dass mehr Fragen als Antworten gibt, eines, an dem man wächst und dessen Interpretation sich mit der Zeit verändert. "Vulkanoide" ist komplex und vielschichtig. Das Fragen scheint kein Ende zu nehmen - spätestens dann, wenn man weiß, dass es tatsächlich Porzellan ist, das man da vor sich sieht.

"Kapseln" ist eine Rarität im Schaffen von Claudia Biehne. Ausnahmsweise ist es hier Feinsteinzeug, das sie in Form bringt. Pro Jahr entstand selten mehr als eine Arbeit, bis die Serie eine Anzahl von 10 Stück erreichte.

Das große Thema Thema der Künstlerin ist die Natur mit ihrer Formenvielfalt und Prozesshaftigkeit. Der Ursprung dieses Interesses findet sich in ihren Studien zu den Arbeiten von Karl Blossfeldt. "Kapseln" nimmt einen direkten Bezug darauf und betont die architektonische Seite der floralen Welt. Alles was der Mensch bautechnisch erfindet, scheint bereits seit Millionen von Jahren in der Natur angelegt zu sein.

Arbeiten von Claudia Biehne erregen immer wieder Aufmerksamkeit in deutschlandweiten und internationalen Expositionen. Unter anderem erhielt sie den Marianne-Brandt-Preis des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst und wurden 2014 beim renomierten MINO-Wettbewerb in Gifu/ Japan mit einem Jurypreis geehrt. Während der 57. Kunstbiennale in Venedig lieferte sie einen Beitrag zu "Personal Structures - Open Borders" und war in derselben Stadt ein Jahr später eine von 5 Deutschen, die sich in "Homo Faber" einbringen durften.
Momentan laufen Vorbereitungen zu einer Ausstellung in der Froots-Galerie in Shanghai, nachdem die Künstlerin zuvor auf deren Einladung ein Art in Residence-Aufenthalt absolvierte.

Text: Stefan Passig

Weitere Informationen zu Claudia Biehne und ihren Arbeiten finden Sie hier: http://www.biehne-porzellan.de/