Fabian Seemann

Fünf primärfarbige Quader (Den
Fingerabdruck auf dem schwarzen
Würfel fixiert)
Öl auf Leinwand, 2021, 50 x 70 cm

Waschmaschine (vornübergebeugt, das Innere des Bullauges fokussiert)
Öl auf Leinwand, 2017, 80 x 70 cm

Schnapsglas mit Blümchen
Öl auf Karton, 2020, 32 x 25 cm

Getrocknete Chilischote
Öl auf Karton, 2020, 32 x 25 cm

Biografie

1990 geboren in München
2010-2012 Studium der Philosophie, Kunst- und Musikwissenschaften an der LMU München
2012-2015 Studium der Philosophie und Geschichte an der TU Dresden
2015-2021 Studium der Malerei an der Alanus Hochschule Alfter, ab 2016 in der Klasse von Andreas Orosz
seit 2020 Stipendiat der Dr. Dildei Stiftung
seit 2021 in Wuppertal und Wolfratshausen tätig

Ausstellungen

2022 SCHILDERUNGEN I Galerie Koenitz I Leipzig
dinglich - FAKT UND ARTEFAKT IM STILLLEBEN I Atelier Andreas Orosz, Wiesbaden
2021 ECHT JETZT? - ALUMNI DER KLASSE OROSZ ZEIGEN GEGENSTÄNDLICHE MALEREI UND GRAFIK I Künstlerforum Bonn
RUNDGANG BILDENDE KUNST - ABSOLVENT:INNEN ZU GAST IM SCHLOSS I Alaunus Hochschule Schloss Alfter bei Bonn
MESSE IN ST.AGNES I Kunstmesse der Galerie König I Berlin
2019 ANALOG I aus der Reihe ART & MUSIC der Dr. Dildei Stiftung I Klinik Hohe Mark, Oberursel
2018 ÖFFENTLICHE ZWISCHENAUSSTELLUNG I Alanus Hochschule I Alfter bei Bonn
PERIPHERE INKOMPETENZ I S.Y.L.A.NTENHEIM I Kunstversorgungsquartier Bonn
2017 ART@TECH VOL.2 I Bunker K101 I Köln

Künstlerstatement

In meiner Malerei beschäftige ich mich mit der augenblicklich-visuellen Wahrnehmung der Welt und der ständig vorherrschenden Diskrepanz zwischen klarer, konkreter Erscheinung von Dingen im Fokus des Blickfeldes und der Vagheit und „Ungefährheit“ der Peripherie – ein leichter Schwenk der Augen verändert das gesamte Abbild der Welt.

Meine Bilder stellen also gewissermaßen den unmöglichen Versuch dar, das Sehen selbst abzubilden. Sie beschäftigen sich auf einer konzeptuellen Ebene mit einzelnen Augen-Blicken. Diese vom Moment geprägte Wahrnehmung der Welt besteht sowohl aus den konkreten Erscheinungen im Fokus des Blickfelds als auch, zum absolut überwiegenden Teil, aus der unkonkreten, nicht klar fassbaren Peripherie.

Um eine konzeptuelle Analogie zu finden für das was in der Peripherie des Sehens passiert, ich aber nicht klar betrachten kann, bedarf es eines Hilfsmittels um nicht in Willkürlichkeit zu verfallen. Denn in dem Moment in dem ich den Blick auf einen Teil dieser Peripherie lenke, existiert sie an dieser Stelle schon nicht mehr. Sie hat sich in einen neuen Fokus kristallisiert, das was nicht greifbar war ist es jetzt, das was klar war hat sich in Vagheit aufgelöst. Daher benutze ich Stereofotografie als Wahrnehmungshilfe und Vorlage für die Malerei, um die beiden Abbilder der Welt die ins menschliche Gehirn gelangen zu imitieren und die unklare Peripherie des flüchtigen Blickfelds im Bild konkret, fassbar und klar betrachtbar zu machen. Dabei existieren die beiden Einzelbilder an machen Stellen gleichgewichtig nebeneinander, an anderen löst sich eine Perspektive fast komplett auf während die Andere sich manifestiert.

Es ist dabei nicht mein Ziel, einen immersiven „neuen“ Sinneseindruck zu generieren. Im Gegenteil lässt durch die Dopplung der Wahrnehmungsprinzipien im Bild die Glaubwürdigkeit der Illusion nach. Die räumliche Wirkung, die im Sehen selber erst durch zwei Augen wirklich möglich wird, lässt auf der zweidimensionalen Fläche gerade durch das ins-Bild-bringen dieser zwei Abbilder beträchtlich nach. Allerdings nimmt der Grad, in dem auf einer abstrahierten Ebene das eigene Sehen vor Augen geführt wird zu.

Fabian Seemann

Ausstellungen in der Galerie Koenitz

Werke von Fabian Seemann in unserem Onlineshop Kunstfreund.eu