Fabian Seemann
Biografie
1990 | geboren in München |
2010-2012 | Studium der Philosophie, Kunst- und Musikwissenschaften an der LMU München |
2012-2015 | Studium der Philosophie und Geschichte an der TU Dresden |
2015-2021 | Studium der Malerei an der Alanus Hochschule Alfter, ab 2016 in der Klasse von Andreas Orosz |
seit 2020 | Stipendiat der Dr. Dildei Stiftung |
seit 2021 | in Wuppertal und Wolfratshausen tätig |
Ausstellungen
2022 | SCHILDERUNGEN I Galerie Koenitz I Leipzig dinglich - FAKT UND ARTEFAKT IM STILLLEBEN I Atelier Andreas Orosz, Wiesbaden |
2021 | ECHT JETZT? - ALUMNI DER KLASSE OROSZ ZEIGEN GEGENSTÄNDLICHE MALEREI UND GRAFIK I Künstlerforum Bonn RUNDGANG BILDENDE KUNST - ABSOLVENT:INNEN ZU GAST IM SCHLOSS I Alaunus Hochschule Schloss Alfter bei Bonn MESSE IN ST.AGNES I Kunstmesse der Galerie König I Berlin |
2019 | ANALOG I aus der Reihe ART & MUSIC der Dr. Dildei Stiftung I Klinik Hohe Mark, Oberursel |
2018 | ÖFFENTLICHE ZWISCHENAUSSTELLUNG I Alanus Hochschule I Alfter bei Bonn PERIPHERE INKOMPETENZ I S.Y.L.A.NTENHEIM I Kunstversorgungsquartier Bonn |
2017 | ART@TECH VOL.2 I Bunker K101 I Köln |
Künstlerstatement
In meiner Malerei beschäftige ich mich mit der augenblicklich-visuellen Wahrnehmung der Welt und der ständig vorherrschenden Diskrepanz zwischen klarer, konkreter Erscheinung von Dingen im Fokus des Blickfeldes und der Vagheit und „Ungefährheit“ der Peripherie – ein leichter Schwenk der Augen verändert das gesamte Abbild der Welt.
Meine Bilder stellen also gewissermaßen den unmöglichen Versuch dar, das Sehen selbst abzubilden. Sie beschäftigen sich auf einer konzeptuellen Ebene mit einzelnen Augen-Blicken. Diese vom Moment geprägte Wahrnehmung der Welt besteht sowohl aus den konkreten Erscheinungen im Fokus des Blickfelds als auch, zum absolut überwiegenden Teil, aus der unkonkreten, nicht klar fassbaren Peripherie.
Um eine konzeptuelle Analogie zu finden für das was in der Peripherie des Sehens passiert, ich aber nicht klar betrachten kann, bedarf es eines Hilfsmittels um nicht in Willkürlichkeit zu verfallen. Denn in dem Moment in dem ich den Blick auf einen Teil dieser Peripherie lenke, existiert sie an dieser Stelle schon nicht mehr. Sie hat sich in einen neuen Fokus kristallisiert, das was nicht greifbar war ist es jetzt, das was klar war hat sich in Vagheit aufgelöst. Daher benutze ich Stereofotografie als Wahrnehmungshilfe und Vorlage für die Malerei, um die beiden Abbilder der Welt die ins menschliche Gehirn gelangen zu imitieren und die unklare Peripherie des flüchtigen Blickfelds im Bild konkret, fassbar und klar betrachtbar zu machen. Dabei existieren die beiden Einzelbilder an machen Stellen gleichgewichtig nebeneinander, an anderen löst sich eine Perspektive fast komplett auf während die Andere sich manifestiert.
Es ist dabei nicht mein Ziel, einen immersiven „neuen“ Sinneseindruck zu generieren. Im Gegenteil lässt durch die Dopplung der Wahrnehmungsprinzipien im Bild die Glaubwürdigkeit der Illusion nach. Die räumliche Wirkung, die im Sehen selber erst durch zwei Augen wirklich möglich wird, lässt auf der zweidimensionalen Fläche gerade durch das ins-Bild-bringen dieser zwei Abbilder beträchtlich nach. Allerdings nimmt der Grad, in dem auf einer abstrahierten Ebene das eigene Sehen vor Augen geführt wird zu.
Daria Staß
Künstler:in ansehen