Michael Weiss

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Künstlerstatement

Biophilie. Neugier. Erinnerung. Inspiriert von dem goldenen Zeitalter der Entdeckungen, oszilliert mein Werk zwischen Kunst und Naturwissenschaft, zwischen Landschaft und Stillleben. Ich kreiere Szenen welche als belebte Schaukästen einer Wunderkammer agieren, indem ich meine Bewunderung für die Landschaftsmalerei des 19. Jahrhunderts und deren artist explorers wie Frederic Edwin Church oder Albert Bierstadt, mit meiner Leidenschaft für Naturgeschichte verbinde. Obwohl auf den ersten Blick befremdlich, basiert jedes Werk auf real existierende Lebewesen, Formationen und Phänomenen.

Jedem Werk geht eine Recherche in diverse Felder der Naturkunde wie Botanik, Entomologie, Ökologie, Mineralogie etc. voraus. Indem ich das Bekannte auf unbekannte Art präsentiere ermögliche ich dem Betrachter einen Moment des Entdeckens und der Investigation. In Anlehnung an Vorreiter wie Alexander von Humboldt, Maria Sibylla Merian und Ernst Haeckel, versuche auch ich die Brücke zwischen künstlerischem Ausdruck und Wissenschaftlicher Objektivität - zwischen Romantik und Aufklärung - zu schlagen. Ähnlich flämischer Maler wie Jan van Eyck suche ich das göttliche im Detail.

In unzähligen Stunden der Hingabe versuche ich ein Objekt der Andacht zu schaffen in welchem meine technische Besessenheit und akribische Mimesis als Teil der Bildaussage zu verstehen sind. Des Weiteren teile ich die Ansichten von da Vinci und Haeckel, dass die künstlerische Wiedergabe der Natur nicht bloß eine Replikation ist, sondern vielmehr das Aneignen von Wissen um die Natur. Da wir selbst Teil der Natur sind, so Haeckel, stellt sich Natur in der Kunst ultimativ selbst dar in einem Akt der Selbstreflexion.